"ES KOMMT AUF DIE STRAßE"

5) Das Aufgeben der Gegensätze, der sanfte Befreiungsschlag

 

Ich ging auf eine Wanderung in einer Gruppe. Ein Marathon. Konzipiert als 24-Stunden-Wanderung. Ich wollte eigentlich nur mal wieder mit der Sauferei aufhören und dachte mir, wenn ich die Wanderung durchhalte, schaffe ich den Rest auch. Einfache Logik. Ich wanderte also und kam nach 12 Stunden an meine Grenzen. Nach der Pause im Halbzeitkampf traf ich die Entscheidung aufzugeben, war aber erstaunlich ok damit. Die Folgetage bestanden aus Muskelkater und extrem verminderter Bewegungsfähigkeit. Trotzdem schaffte ich es in die Stadt, wollte mal unter Leute. Als ich in der Stadt umherlief, mehr oder weniger ziellos, hörte ich eine sanfte innere Stimme, die da sagte: "Entspann Dich, komm, entspann Dich!" Ich atmete durch und entspannte... tief... tiefer, als ich es gewohnt war. Auf einmal wollte ich nichts mehr in der Stadt. Wozu war ich überhaupt hergekommen? Ich fuhr nach Hause, legte mich entspannt ins Bett. Am kommenden Morgen wachte ich auf, um zu erwachen, wie ich es nenne. Ich erwachte in das Jetzt, ich war ganz einfach und schlicht das, was jetzt ist. Ich nahm ein paar Tage Urlaub und fiel immer weiter und tiefer in diese Erfahrung hinein. Das brauchte Zeit, ja, auch etwas ungestört zu sein. Das Nichtswollen überrannte mich, dehnte sich in mir aus... ich verlor das, was ich suchte; ich verlor das Bild, das ich von mir hatte: Ich bin das alles nicht. Ich gebe auf. Selbst das Aufgeben geschieht von selbst. Es ist nicht so, dass ich einen Entschluss fasse, etwas aufzugeben, weil ich das für richtig halte. Etwas in mir hat die Führung übernommen und mistet jetzt aus, genauso bedingungslos wie es mich dabei liebt. Ja, da ist jetzt Selbstliebe, aber ohne Selbst. Das Aufgeben wird innerlich geliebt bzw. durch das Aufgeben wird Liebe möglich, so wie sie tatsächlich ist. Ich fühle eine innere Leere, aber sie ist keine Bedrohung mehr und löst keine Verzweiflung aus. Da ist Raum, still zu sein.

 

 

AUTOR: Thorsten Johst, 2017
LEKTORAT: LDL (kleine Korrekturen und orthografische Abweichungen vom Original sowie kursive/fette Hervorhebungen)

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2002 hatte die neue Satsang-Bewegung ihren Zenit bereits überschritten. Aus Satsang wurde allmählich Satire, aus Erleuchtung wurde Erschöpfung: das spirituelle Burn-out machte sich breit. Umso leichter wurde es, sich in einen Guru zu verwandeln und Geld mit dem NICHTS zu verdienen. Die LDL macht ab 2020 nur noch BEACH YOGA und empfängt Dich kostenlos ohne Scheinprobleme!

 

"Während ich mir Mühe gab, dem Blick standzuhalten, und immerzu in seine Pupillen starrte, beschlich mich das Gefühl, ins Leere zu sehen. Ja. Da war überhaupt nichts. Da war keine Persönlichkeit. Es war, als säße da eine Hülle, durch deren Einlässe ich direkt ins Vakuum blickte. Niemand. Kein Anhaltspunkt. Kein Widerstand."  Dietmar Bittrich & Christian Salvesen, DIE ERLEUCHTETEN KOMMEN (2002)

 

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